Als Ver­si­che­rungs­neh­mer bzw. als ver­si­cher­te Per­son musst du bei Antrag­stel­lung, bei Ände­run­gen oder beim Wie­der­auf­le­ben einer Ver­si­che­rung dazu ver­pflich­tet – je nach Ver­si­che­rung – Anga­ben über dei­ne Gesund­heit (Gesund­heits­fra­gen) oder über evtl. Vor­schä­den zu machen, inso­weit er vom Ver­si­che­rer danach gefragt wird.

Die Anzei­ge­pflicht bezieht sich dabei auf alle dir bekann­ten Umstän­de. Ver­schweigst du gra­vie­ren­de Krankheiten/Vorschäden oder gibt’s sie nicht rich­tig an, obwohl der Ver­si­che­rer danach gefragt hat, ver­letzt du dei­ne vor­ver­trag­li­che Anzei­ge­pflicht (§ 19 VVG). Zwi­schen Antrags­auf­nah­me und Erhalt der Poli­ce besteht kei­ne Pflicht zur Nach­mel­dung von Ver­än­de-run­gen des Gesund­heits­zu­stan­des oder Schä­den. Der Ver­si­che­rer hat aller­dings die Mög­lich­keit zur geson­der­ten Nach­fra­ge. Rech­te aus einer unrich­ti­gen Anzei­ge kann der Ver­si­che­rer nur gel­tend machen, wenn er dich in einer geson­der­ten Mit­tei­lung auf die Fol­gen einer Ver­let­zung der Anzei­ge­pflicht hin­ge­wie­sen hat.

Fol­gen von Ver­let­zun­gen der Anzei­ge­pflicht
Hier unter­schei­det das Gesetz zwi­schen Fäl­len mit sol­chen (nicht ange­ge­be­nen) Vor­er­kran­kun­gen bzw. Vor­schä­den, die zu einer Ableh­nung füh­ren und sol­chen, die einer Annah­me mit Erschwer­nis­sen (Risi­ko­zu­schlag, Leis­tungs­aus­schluss, erhöh­te Selbst­be­tei­li­gung) bedeu­ten. Die Kon­se­quen­zen ste­hen in Abhän­gig­keit von dei­nem Ver­schul­den (unschul­dig, leich­te Fahr­läs­sig­keit, gro­be Fahr­läs­sig­keit, Vor­satz, Arg­list) und rei­chen von kei­ne Kon­se­quen­zen über Kün­di­gung bzw. Rück­tritt sei­tens des Versicherers.